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Welpen und Junghunde in der Schule: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die Frage, ob Welpen und Junghunde bereits in die Schule integriert werden sollten, wird uns immer wieder vor und während der Weiterbi gestellt. Ein entscheidende Faktor für den Start in den Einsatz, ist die emotionale Reife des Hundes. Die in der Regel nicht vor dem 12. Lebensmonat, meist aber erst ab dem 18. Monat oder später erreicht.

Gewöhnung: Ja! Einsatz: Nein!

Bevor der Hund diese emotionale Reife erreicht, ist der Einsatz im schulischen Umfeld problematisch. Unter Berücksichtigung der individuellen Entwicklung kann jedoch schon eine (sehr!) sorgfältige Gewöhnung und Desensibilisierung an das Schulumfeld stattfinden. Eine solche Einführung sollte generell nicht vor der 16. Lebenswoche beginnen. Hängt aber von der individuellen Entwicklung des Hundes ab und wie er mit den Entwicklungsphasen von Zanhwechel bis zum Erreichen der Geschlechtsreife zurecht kommt.

Wann beginnt ein Einsatz?

Der Einsatz des Hundes beginnt dann, wenn er an einem regulären Schultag anwesend ist und nicht ihm die alleinige Aufmerksamkeit der Bezugsperson gehört. Ein Hund ist im Schulalltag niemals „einfach nur da“. Sobald er die Schule betritt und seine Bezugsperson ihrer pädagogischen Arbeit nachgeht, müssen wir von einem Einsatz des Hundes sprechen. Das bedeutet, das für die Eingewöhnung gesondert Zeit eingeplant werden muss.

Warum langsame Eingewöhnung entscheidend ist

Die Sozialisation ist eine kritische Entwicklungsperiode für Hunde, in der sie lernen, mit verschiedenen Umwelteinflüssen umzugehen. Dennoch ist es wesentlich, dass der Hund erst frühestens ab der 16. Lebenswoche in der Schule eingewöhnt wird. Es ist dann noch immer früh genug, um für ihn durch eine kontrollierte und durchdachte Gewöhnung an das Schulumfeld, die Weichen für eine positive Zukunft als Schulbegleithund zu stellen. Alle positiven oder negativen Erfahrungen und deren emotionalen Auswirkungen kommen meist erst später im Verhalten des Hundes zum Tragen – sowohl in der Schule, als auch im Alltag. Daher sollte der Hund nicht zu früh mit der Schulumgebung konfrontiert und damit überfordert werden.

Vorsicht vor Überforderung

Die Grenzen der Überforderung sind bei Welpen und jungen Hunden schnell erreicht. Anstatt den Hund langsam an das Umfeld zu gewöhnen, kann eine zu schnelle oder intensive Einführung dazu führen, dass der Hund die Situation mit unangenehmen Emotionen verknüpft oder andere Fehlverknüpfungen entwickelt. Statt einer Desensibilisierung, findet bei Überforderung und Reizüberflutung eine Sensibilisierung statt. Deshalb ist es wichtig, jederzeit die Kontrolle über die Situation zu haben und die Möglichkeit, die Situation mit dem Hund verlassen zu können.

Eine sorgfältige Gewöhnung kann daher nur außerhalb der regulären Schul- und Dienstzeit geschehen. Die Vermeidung von Reizüberflutung und Überforderung sind für den Erfolg entscheidend.

Qualität vor Quantität

Die Qualität der Erfahrungen ist wichtiger als deren Quantität. Eine gezielte, dosierte und qualitativ hochwertige Sozialisation mit Menschen, anderen Tieren und der belebten wie unbelebten Umwelt ist entscheidend. Jede Interaktion und jedes neue Erlebnis sollten sorgfältig geplant und überwacht werden um sicherzustellen, dass der Hund bis zum Alter von 6 Monaten möglichst nur positive Erfahrungen sammelt. Einen Schulbesuch 2-3 Mal im Monat einzuplanen kann deutlich effizienter und gewinnbringender sein, als zweimal wöchentlich oder noch öfter. Zudem müssend die eigenen Kapazitäten entsprechen vorhanden sein.

Geduld ist entscheidend

Auch wenn besonders die Kinder es kaum erwarten können, dass der Hund regelmäßig in die Schule und in den Unterricht kommt, ist Geduld ein wesentlicher Faktor. Der Prozess muss in kleinen, kontrollierten Schritten erfolgen. Dies bedeutet, dass der Hund zunächst die Schule ohne die Anwesenheit der Schüler:innen kennenlernt und sich langsam an die verschiedenen Reize, Gerüche und Geräusche gewöhnt.

Ein klarer Plan!

Die schrittweise Integration eines Welpen oder Junghundes in das schulische Umfeld sollte am besten unter professioneller Anleitung und mit einem klaren Plan erfolgen. Hierbei spielt die emotionale und soziale Unterstützung durch den menschlichen Begleiter eine zentrale Rolle für den Hund. Er muss uns dazu schon mehrfach im Alltag als zuverlässsigen und sichern Hafen kennen gelernt haben – und auch das braucht Zeit. Mit der richtigen Herangehensweise wird die schrittweise und positive Einführung in das Schulumfeld dazu beitragen, dass der Hund zu einem verlässlichen Begleiter in der Schule wird und diesen „Job“ langfristig und mit einem Gewinn auch für sich selbst durchführen kann.

Es läuft uns nichts weg!

Wir verpassen mit einem Welpen und Junghund nichts, wenn er erst mit 6 Monaten oder später das erste Mal eine Schule betritt!

Eine langsame und kontrollierte Gewöhnung ist unerlässlich, um Überforderung und negative Erfahrungen zu vermeiden. Nur mit Geduld und einer klaren Strategie, können wir den jungen Hund auf seinen späteren Einsatz optimal vorbereiten.

«Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.»

nach Remo Largo

Zum Weiterlesen:

QNS e.V. Broschüre: Der Einsatz von Hunden in der Schule – Welpen und Junghunde

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